Basen und Säuren.

Grundsätzlich unterscheidet man vier Gruppen von Nahrungsmitteln

Sogenannte Basenlieferanten wie z.B.:

  • Kartoffeln
  • Gemüse
  • Obst
  • Rohe Milch und Käse
  • Brauner Zucker
  • stille Mineralwässer
  • die meisten Kräuter

Neutrale Lebensmittel halten das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen. Dazu gehören:

  • Butter
  • gepresste Öle
  • Walnüsse
  • Leitungswasser

Zu den Säureerzeugern gehören die Lebensmittel, die selbst keine Säuren enthalten, aber beim Stoffwechsel Säuren entstehen lassen.

  • Zucker und zuckerhaltige Süßwaren
  • Brot und Brötchen aus Weissmehl
  • Nudeln, Reis
  • Kaffee
  • schwarzer Tee, wenn er weniger als eine Minute gezogen hat
  • Alkohol

Die letzte Gruppe bilden die Säurelieferanten, die einen Überschuss an sauren Mineralstoffen liefern:

  • Fleisch
  • Fisch
  • Geflügel
  • Wild
  • Quark
  • Fleischbrühe

Ständig sauer?

Auch ohne Gicht oder die Veranlagung dazu trägt eine ständige unterschwellige Übersäuerung dazu bei, das man sich unwohl fühlt oder krank wird. Zu viele Säuren können sich im Bindegewebe anreichern, und zum Beispiel die Durchblutung dort erheblich beeinträchtigen. Ist der Speicherplatz im Bindegewebe ausgeschöpft, lagern sich die Säuren in den Gelenken ab. Damit gehören Muskelverspannungen, Rücken- und Nackenschmerzen zu den deutlichsten Symptomen. Häufiges Sodbrennen, Magenschleimhautentzündungen, ständige Erschöpfung oder Schlafstörungen können ein Zeichen für Übersäuerung sein. Abhilfe schafft auf längere Sicht nur eine konsequente Ernährungsumstellung. Ziel ist es, eine Balance zwischen säure- und basenbildenden Lebensmitteln zu schaffen. Dazu ist es wichtig, sich einen Überblick über die unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Lebensmittel zu verschaffen.

Tief durchatmen!

Der Körper setzt drei Kontrollmechanismen ein, um den Säure-Basen-Haushalt stabil zu halten. Überschüssige Säure wird über die Nieren ausgeschieden. Sogenannte pH-Puffer im Blut sorgen dafür, dass bei plötzlichen Säureschwankungen der Körper intakt bleibt. Und schließlich wird durch das Ausatmen von Kohlendioxid dafür gesorgt, dass der ph-Wert reguliert wird. Das Atemzentrum im Gehirn und die Lunge können den pH-Wert des Blutes von Minute zu Minute kontrollieren, indem sie Tiefe und Geschwindigkeit der Atemzüge angleichen. Bei verstärkter Atmung sinkt der Kohlendioxidgehalt des Blutes, und es wird basisch. Wird die Atmung flacher, steigt der Kohlendioxidgehalt des Blutes und es wird sauer.

 

Säure, Base und pH

Im menschlichen Körper sind Säuren und Basen vorhanden. Säure enthält immer freie, positive Wasserstoffionen (H+). In einer Base dagegen überwiegen die negativ geladenen Teilchen, die aus einem Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom (OH -) bestehen. Der Säure- bzw. Basengehalt wird mit dem pH-Wert angegeben. Gemessen wird dabei die Konzentration der Wasserstoffionen. Die Skala reicht von 0 bis 7 im sauren Bereich, von 7 bis 14 im basischen Bereich. Bei einem pH-Wert 7 sind positiv und negativ geladene Teilchen im Gleichgewicht. Je nach Organ gibt es im Körper unterschiedliche pH-Werte. Im Magen ist er sehr sauer - hier wird Salzsäure produziert. Im Speichel und Zwölffingerdarm herrschen auch basische Werte. Nur im Blut liegt der ph-Wert konstant bei 7,4. Die Säure-Basen-Bilanz des Blutes wird von einem ausgeklügelten System reguliert, weil bereits geringe Abweichungen zu schweren Organschäden führen können.

Säuren entstehen im Körper immer, wenn Eiweiß verdaut wird. Bei jedem Energievorgang in den Körperzellen wird Kohlensäure freigesetzt. Zu wenig Bewegung sorgt dafür, dass die gebildeten Säuren nicht abtransportiert werden können und sich unter anderem im Bindegewebe ablagern. Allerdings gibt es auch genetisch- oder krankheitsbedingte Störungen des Säure-Basen-Haushaltes, zum Beispiel ein eingeschränktes Funktionieren der basensteuernden Organe wie Bauchspeicheldrüse, Gallenblase oder Leber. Magen- und Nierenerkrankungen können ebenfalls zur Übersäuerung führen.

 

„Das vergessene Organ“
Sie haben dieses unangenehme Druckgefühl...einige Zeit nach der Mahlzeit. Sie denken an Sodbrennen, nehmen Magensäurehemmende Mittel, doch es tut sich nichts. Sie leiden an Blähungen, veränderten Stühlen und nehmen probiotische Joghurts – nichts verändert sich!
Woran könnte das liegen?
Denken Sie mal an die Bauchspeicheldrüse, das oftmals „vergessene Organ“. Kauen Sie intensiv, essen Sie langsam, meiden Sie sehr heiße und kalte Sachen, essen Sie nur wenig, aber dafür hochwertige Eiweiße und Fette, und nehmen Sie eventuell ein enzymstimulierendes Präparat. Einige Wochen, und Sie werden sich kontinuierlich besser fühlen!
 
Übersäuerung, was ist das eigentlich?
Wenn Sie zu einem Arzt für alternative Heilverfahren oder einem Heilpraktiker gehen, stehen Ihre Chancen rund 80%, dass Sie diese Floskel zu hören bekommen: „Sie sind übersäuert!“ Zunächst einmal, was meint der Therapeut damit? Allgemein, dass der Säure-Base-Wert durch irgendwelche Stoffwechselvorgänge in Ihrem Körper gesunken ist, dass Sie „saurer“ geworden sind...vor allem im Bindegewebe.
Wodurch auch das Blut „saurer“ wird: dickflüssiger, weniger Sauerstoff bindend – die Durchblutung sinkt. Vielleicht haben Sie schon einmal auf einer Aufnahme der so genannten „Dunkelfeldmikroskopie“ das „Geldrollenphänomen“ gesehen: rote Blutkörperchen ballen sich zusammen. Ein sehr gerne geführter Beweis für eine „Übersäuerung“.
Nur: Groß übersäuern kann beziehungsweise darf das Blut gar nicht: dessen pH-Wert (Säure-Base-Wert) ist nämlich sehr konstant bei rund 7,35 (das ist leicht basisch, vielleicht wissen Sie noch vom Chemieunterricht: ein pH-Wert von 7 ist neutral, 14 ist stark basisch, 0 ist stark sauer, also Werte unter 7 sind sauer und Werte über 7 sind basisch!).
Dann ist die Säure-Basen-Polizei des Körpers gefragt: Mineralstoffe aus Organen, aus Zellen, vor allen Dingen aus Knochen werden zur Neutralisierung der „bösen Säuren“ herangezogen. Und das ist der ganze Teufelskreislauf.
Wenn Ihr Therapeut einmal zu dieser Diagnose gekommen ist, wird er Ihnen die folgenden Maßnahmen empfehlen: Sie sollten viele Mineralstoffe zu sich nehmen, sich mit Tees oder viel Wasser entschlacken („entsäuern“) und sich vor allen Dingen „basisch“ ernähren, das heißt: Viel Obst und Gemüse, überwiegend oder ganz vegetarisch, Milchprodukte und Getreidemehle einschränken, ballaststoffreich und natürlich im Verzicht auf verschiedene Reiz- und Genussmittel: Zucker, Kaffee, Alkohol, Softdrinks. Wahrscheinlich sollen Sie noch das ein oder andere Nahrungsergänzungsmittel nehmen. Mineralisch, basisch, gut.
Dichtung oder Wahrheit...das ist hier die Frage...
Zunächst einmal: Ich denke, dass bei einigen Menschen diese Therapiemaßnahmen sehr gut helfen. Aber folgende Behauptung eines meiner Kollegen auf einem Fachkongress halte ich für sehr vollmundig: „Über 90% der Bevölkerung in der westlichen Zivilisation ist übersäuert!“
Nun ja, lassen Sie mich dieser Behauptung (die Sie als gesundheitsbewusster Mensch wahrscheinlich auch schon mal irgendwo gehört haben?) Folgendes entgegenhalten: „35 bis maximal 40% der Bevölkerung neigen stoffwechselbedingt zu einer Übersäuerung.“ Und von denen werden sich mit Sicherheit auch einige basenbildend ernähren. Womit wir schon wieder bei der nächsten Frage wären: Was ist das eigentlich, eine basenbildende Ernährung?
 
Was macht basisch?
Wenn Sie ein kleines bisschen Ahnung von der Materie haben, werden Sie mich für verrückt erklären, wenn ich Ihnen jetzt sage, das Fleisch basischer macht? Wie bitte? Nun, es kommt drauf an, wo im Körper! Denn Fleisch macht jeden Dickdarm basischer, vor allen Dingen, wenn ein hoher Anteil Fleisch einem nur geringen Anteil von Kohlehydraten gegenüber steht.
Basischer im Darm kann ein Vorteil sein, zum Beispiel wenn jemand chronisch zu Durchfall neigt. Die Lutz-Diät, die bei den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen oft empfohlen wird, ist so eine kohlehydratarme Diät, die den Darm basischer macht. Basisch im Darm kann aber auch ein Nachteil sein: Die Fäulnisflora, die in geringem Maß nicht schadet, vermehrt sich. Und das ist wiederum nicht sehr günstig. Außerdem brauchen viele Menschen einen sauren Darm.
Der pH-Wert des Stuhls sollte bei rund 6,3 liegen, also leicht sauer sein. Langkettige Kohlehydrate wie zum Beispiel das Inulin, oder Ballaststoffe, machen den Darm „saurer“ – und das freut gute Darmbakterien, wie beispielsweise den Acidophilus. Acidophilus kommt aus dem Latein und bedeutet „säureliebend“. Basisch ist also nicht unbedingt immer oder überall im Körper gut.
Mit den Säuren und Basen ist es nämlich gar nicht so einfach, wie das immer dargestellt wird! Im Gegenteil ist diese Thematik äußerst komplex. Denn: Erstens wird der Körper nicht einfach „saurer“ oder „basischer“ durch bestimmte Faktoren, und zweitens reagiert jedes Nahrungsmittel bei Jedem anders. Wird der Darm basischer, wird das Bindegewebe saurer. Bei vielen, nicht bei allen. Was also „basisch macht“, ist bei jedem grundverschieden. Sie müssen sich vor allen Dingen zwei Fragen stellen:
  1. Was für ein Stoffwechseltyp bin ich?
  2. Wo will ich die Basen haben, und wo die Säuren?
Schon erkennt man, dass man da nicht einfach pauschalisieren kann. Aber hier einige Beispiele:
„Fleisch übersäuert!“
Diese oft gebrauchte These in der Naturheilkunde stimmt...bei rund 25% (also ein Viertel) der Bevölkerung. Für den Rest trifft einer der folgenden Punkte zu. Entweder: Fleisch macht sie basischer, oder: Sie neigen von vornherein nicht zur Übersäuerung. Sind also tendenziell eher zu basisch von ihrem Stoffwechsel.
„Fast alle sind übersäuert!“
NEIN! Denn nur rund 40% der Bevölkerung haben überhaupt ein Übersäuerungspotential, sind also vom Stoffwechsel her so gepolt, dass sie theoretisch übersäuern könnten. Doch ein gewisser Teil dieser Gruppe lebt und ernährt sich sehr gesundheitsbewusst. Daher kann man eher von 25 bis 30% der Bevölkerung davon ausgehen, dass sie tatsächlich übersäuert sind.
„Basen sind immer gut! Säuren sind immer schlecht!“
Auch das ist falsch. Ein zu basischer Gesamtstoffwechsel kann zum Beispiel folgende Probleme aufwerfen: Hormonelle Unterfunktion, niedriger Blutdruck, Magen-Darm-Störungen, chronische Durchfälle, Hauterkrankungen, Allergien und Autoimmunerkrankungen, hormonell bedingte Ödeme. Diese Dinge als Beispiele, wobei die Wahrheit wie so oft noch komplexer gelagert ist. Man kann hier nichts über einen Kamm scheren!
„Zucker und Kaffee übersäuern!“
Kurzfristig stimmt das sogar. Aber langfristig sieht das ganz anders aus. Meine Erfahrungen haben ergeben, dass sowohl Kaffee als auch Zucker mittel- bis langfristig das vegetative Nervensystem erschöpfen. Der Körper versucht dann Energie zu gewinnen.
Sie merken das, wenn nach dem Essen ihre Leistungsfähigkeit bald abfällt oder Sie das Gefühl haben, „ohne Kaffee gar nicht mehr in die Gänge zu kommen“. Dagegen hilft übrigens in den meisten Fällen ein eiweißreiches, also im klassischen Sinne „säuerndes“ Frühstück! Allerdings nicht von heute auf morgen, sondern erst nach einigen Wochen.
Viele Geheimnisse
Es gibt etliche Geheimnisse der Säure-Base-Lehre, zum Beispiel, dass Eiweiß nicht nur sauer verstoffwechselt wird, sondern auch Säure im Organismus puffert. Aber das würde zu weit führen…
„Aber was kann ich tun, wenn alles so kompliziert ist?“
Wenn Sie mit großer Sicherheit richtig liegen und möglichst wenig verkehrt machen wollen bei Ernährungs- und Lebensstil, empfehle ich Ihnen folgende drei Punkte:
  • 1. Ernähren Sie sich nach dem „Ulmicher’schen Teller“
25% Eiweiß und Fett: Fleisch, Fisch, Eispeisen, Milchprodukte, Nüsse...
25% stärkereiche Kohlehydrate: Kartoffeln, Reis, Teigwaren...
50% stärkearme Kohlehydrate: Gemüse, Obst, Sprossen, Salate...
Kombinieren Sie nicht mehrere Eiweißträger miteinander (also verschiedene Fleischsorten, Fleisch mit Fisch, Fleisch mit Milchprodukten etc.)
  • 2. Genussmittel zum Genuss, nicht aus Gewohnheit
Niemand sagt etwas, wenn Sie sich im Sommer in ein Eiscafé setzen und gemütlich einen großen Sahneeisbecher verkosten. Das kommt drei, viermal im Jahr vor und schadet Ihnen nicht. Anders sieht es mit Gewohnheiten wie jeden Tag 4 Tassen Kaffee etc. aus.
  • 3. Kultivieren Sie das „gesunde Mittelmaß“ auch in
        Sachen Bewegung und Lebensführung!
Wenn Sie jeden Tag spazieren gehen und zweimal die Woche für eine halbe bis eine Stunde einen anstrengenden Sport betreiben, dann reicht das. Das gesunde Mittelmaß bezieht sich genauso auf das Trinken (regelmäßig zwischendurch kleine Mengen wie ein Glas Wasser trinken, aber nicht „saufen wie eine Kuh“), auf das Schlafen (9 Stunden Schlaf sind für die meisten nicht gesünder als 7,5 bis 8)
 
Wenn alles Andere ebenso stimmt, Sie keine chronischen Belastungen entweder durch geistigen Stress oder durch „Körper-Stress“ haben, dann sind Sie mit diesen drei Punkten auf jeden Fall auf der sicheren Seite, was den „Säure-Base-Haushalt“ angeht!
 

Übersäuerung: In 7 Schritten zum gesunden Säure-Basen-Haushalt

Die richtige Ernährung trägt enorm zum ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt bei.

Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt – für die einen ist er der Inbegriff eines gesunden und ausbalancierten Lebens, für die anderen noch immer ein Buch mit sieben Siegeln. Wir geben Ihnen die passenden Schlüssel an die Hand und zeigen Ihnen, wie Sie mit kleinen, einfachen Schritten der Übersäuerung entfliehen.

 

Damit unser Blut seine vielfältigen Aufgaben erfüllen kann, muss es einen ganz bestimmten pH-Wert aufweisen. Dieser liegt in einem Bereich von 7,35-7,45 und damit im leicht basischen. Würde unser Blut „sauer“ werden, kämen wir in Lebensgefahr. Auch andere Organe wie z. B. der Darm sind auf einen ganz bestimmten pH-Wert angewiesen. Darum ist unser Organismus stets damit beschäftigt den Säure-Basen-Haushalt zu regulieren. Ein nicht ganz leichtes Unterfangen, betrachtet man die Stoffwechsel- und Verdauungsvorgänge, die sekündlich in unserem Körper ablaufen.

Säuren und Basen im Körper – ein Kommen und Gehen

Säuren entstehen dabei einerseits im Körper, gelangen aber auch mit unserer Nahrung hinein. Um ein gesundes Gleichgewicht zu bewahren, benötigen wir basisch wirkende Stoffe, die die Säuren neutralisieren. Gleichzeitig schleusen wir über die Lungen (Atemluft), Nieren (Urin) sowie über die Haut (Schweiß) Säuren aus dem Körper.

Stehen allerdings nicht genug Basen zur Neutralisierung zur Verfügung bzw. kommen die Systeme nicht mit der Ausscheidung hinterher, muss unser Körper die Säuren anderweitig aus dem Weg räumen – sie werden dann im Bindegewebe abgelagert.

Wir verfügen damit über ein ausgeklügeltes Puffersystem – aber es ist nicht unerschöpflich. Überwiegen über lange Zeit die sauren Umstände, geraten wir in eine latente Übersäuerung. Diesen Zustand bemerken wir erst einmal nicht. Besteht die Übersäuerung aber über längere Zeit, kann sie die Funktionsweise des Bindegewebes und auch anderer Organe beeinträchtigen. Diskutiert wird zum Beispiel, ob Übersäuerung ein auslösender Faktor für diverse Befindlichkeitsstörungen und Zivilisationskrankheiten wie Migräne, Rheuma oder Osteoporose sein könnte.

7 Schritte zum Säure-Basen-Gleichgewicht

Doch ein gesunder, ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist kein Hexenwerk. Hat man erst einmal die Grundprinzipien dieser Wechselwirkungen verinnerlicht, kann jeder täglich etwas für seinen Säure-Basenhaushalt tun:

1. Basen-Bildner bevorzugen

Ob ein Lebensmittel im Körper sauer oder basisch reagiert, hat erst einmal nichts mit seinem Geschmack zu tun. So wirken nämlich sogar extrem sauer schmeckende Lebensmittel wie Zitronen oder Johannisbeeren im Körper basisch. Während Laugenbrezeln, die geschmacklich eher an Seife (Basen) erinnern, sauer reagieren.

Für die basische Wirkung sind hauptsächlich Verbindungen aus Mineralstoffen und organischen Säuren verantwortlich. Dazu zählen zum Beispiel Calciumcarbonat, Eisenfumarat, Zinkgluconat und Magnesiumcitrat. Mineralstoffreiche pflanzliche Lebensmittel wie Kräuter, Gemüse, Obst und Kartoffeln sind darum besonders stark basenbildend. 70-80 Prozent Ihrer Mahlzeiten sollten aus basenbildenden Lebensmitteln bestehen.

2. Säure-Bildner reduzieren

Während mineralstoffreiche Lebensmittel positiv auf den Säure-Basen-Haushalt wirken, sorgen proteinreiche Lebensmittel für eine vermehrte Säure-Produktion. Säurebildner sind demnach vor allem tierische Produkte wie Fleisch, Wurst, Fisch und Käse. Aber auch pflanzliche Eiweiß-Lieferanten gehören auf diese Seite der Liste, so zum Beispiel Getreide und Hülsenfrüchte. Säurebildende Lebensmittel dürfen aber problemlos 20-30 Prozent Ihrer Mahlzeiten stellen. Verschiebt sich allerdings das Verhältnis zu sehr zugunsten der Säurebildner, droht eine chronische Übersäuerung.

Eine Säure-Basen-Tabelle zur schnellen Übersicht, zum Ausdrucken und Speichern finden Sie hier: Welche Lebensmittel sind säurebildend, welche sind basenbildend?

3. Atmen Sie!

Die Lunge ist das mengenmäßig bedeutendste Organ für die Säure-Ausscheidung. In Form von Kohlendioxid atmen wir den ganzen Tag über große Mengen an Säuren aus, die im Stoffwechsel ganz natürlich entstehen. Je intensiver wir atmen, desto größer sind auch die Kapazitäten dieses Systems. Darum ist regelmäßige Bewegung, am besten leichtes Ausdauertraining an der frischen Luft, elementar zur Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes. Aber auch Atemübungen, die die Tiefe der Atemzüge intensivieren, sind zu empfehlen. Eine Übung stellen wir Ihnen hier vor.

4. Die Leber pflegen und unterstützen

Auch die Leber ist ein wichtiges Organ um das Säure-Basen-Gleichgewicht zu erhalten. So sorgt sie beispielsweise dafür, dass das Blut im richtigen pH-Wert bleibt. Dazu „mischt“ sie Säuren und Basen im richtigen Verhältnis und schleust Überschüssiges weiter in die Niere zur Ausscheidung.

Am besten unterstützen Sie die Leber bei ihrer Arbeit indem Sie sie schonen! Leberbelastend ist natürlich Alkohol, aber auch viele Medikamente wie Schmerzmittel und Entzündungshemmer müssen durch die Leber abgebaut werden.

Bitterstoffe aus Obst, Gemüse und Kräutern wirken dagegen positiv auf die Lebergesundheit. Man findet sie in Artischocken, Grapefruits und vielen Wildkräutern.

5. Weißmehl, Zucker und Alkohol vermeiden

Obwohl alle Getreideprodukte sauer wirken, ist von Weißmehlprodukten im Besonderen abzuraten. So liefern Vollkornprodukte immerhin wertvolle Vitamine, viele Spurenelemente sowie reichlich Ballaststoffe – während weißes Auszugsmehl nur leere Kalorien bietet. Vollkornprodukte sind also trotz ihrer sauren Wirkung für eine ausgewogene Ernährung empfehlenswert.

Ebenfalls mit leeren Kalorien – und das nicht zu knapp – kommt der Zucker daher. Zucker selbst reagiert im Körper zwar neutral, also weder basisch noch sauer, da aber ein erhöhter Blutzuckerspiegel geht mit einer geringeren Säureausscheidung einher. So trägt der Zuckerkonsum indirekt zur Übersäuerung bei.

Ganz ähnlich verhält es sich auch mit Alkohol. Alkohol wird von der Leber abgebaut und mit viel Flüssigkeit ausgeschieden – das hat Priorität für unseren Organismus, schließlich ist Alkohol ein Gift und soll schnellstmöglich beseitigt werden. So blockiert der Alkohol die Säureausscheidung über Leber und Niere und wirkt damit negativ auf den Säure-Basen-Haushalt.

6. Kommen Sie ins Schwitzen!

Die Haut als unser größtes Organ und größter Kontaktpunkt zur Außenwelt ist natürlich auch am Säure-Basen-Stoffwechsel beteiligt. Vor allem über den Schweiß kann unser Körper überschüssige Säuren bequem loswerden. Auch darum ist Sport bzw. regelmäßige Bewegung sinnvoll. Saunabesuche wirken ebenfalls entsäuernd und ab und an kann auch ein sogenanntes Basenbad sinnvoll sein.

7. Nicht sauer werden: Stress abbauen!

Stress, vor allem dauerhafter, chronischer Stress, trägt ebenfalls zur Übersäuerung bei. Denn die Stress-Hormone Cortisol und Adrenalin sorgen dafür, dass der normale Stoffwechsel ins Schlingern gerät. Die Verdauung wird gedrosselt, Leber und Nieren arbeiten nur noch eingeschränkt und sogar die Atmung leidet unter dem dauerhaften Stress. Der Grund: Bei chronischer Belastung wird die Atmung zwar schneller, aber auch flacher. Der Stoffaustausch von Kohlendioxyd und Sauerstoff wird weniger effektiv und damit auch die Ausscheidung der überschüssigen Säuren. Was Sie gegen den Stress tun können? Das erfahren Sie in unserem Beitrag „Stress abbauen: 10 Tipps wie Sie besser mit Stress umgehen

 

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